Neues Fassadenprojekt: Neubau MFH Jünoki, Balzers (FL)
Der verantwortliche Architekt von Indra+Scherrer Architektur spricht im Interview über das neue Mehrfamilienhaus.
Herr Indra, wie ist es zu diesem Neubau gekommen?
PATRICK INDRA: «Wir durften für die Bauherren Frick schon ein Einfamilienhaus und eine grössere Überbauung realisieren. Das Mehrfamilienhaus Jünoki ist das dritte Bauprojekt das wir umsetzten konnten. Unsere Aufgabe bestand darin, einen Ersatzbau mit mehreren Wohnungen inkl. grosszügigen Terrassen zu errichten. Wir haben verschiedene Studien erstellt und uns dann gemeinsam für 3 grosszügige Wohnungen (2 x 5,5-Zimmer-Wohungen und 1 x 4,5-Zimmer-Attikawohnung) entschieden mit je einer Doppelgarage.»
Wie verlief die Planung bzw. die Zusammenarbeit mit den Bauherren?
PATRICK INDRA: «Sehr gut. Wir kannten einander ja schon von den anderen zwei Projekten. Die Bauherrschaft liess uns eine grosse Portion gestalterische Freiheit. Zudem wurde uns eine Parzelle an Toplage mit sehr grossem Aussichtspotenzial zur Verfügung gestellt. Im Osten die unverbaubare Alpmeind mit ihrer Bergkulisse und im Westen die Aussicht in das Rheintal mit Fokus auf die Burg Gutenberg.»
Was war die grösste Herausforderung bei diesem Projekt?
PATRICK INDRA: «In diesem Gebiet gilt noch das Einfamilienhaus als vorherrschende Gebäudestruktur. Dadurch war die grösste Herausforderung das Mehrfamilienhaus in seiner Erscheinung und Dimension so smart wie möglich aussehen zu lassen. Wir waren die "Ersatzbauten-Beginner" in diesem Ortsbereich und mussten vorlegen. Ein wichtiges Detail in diesem Entwurfsprozess war die Dreierstaffelung der projektierten Gebäudestruktur.»
Durch welche architektonischen Eigenheiten besticht das Gebäude?
PATRICK INDRA: «Vordergründig sicher durch Dynamik und Farbe. Inspiriert wurden wir von der ostseitigen Bergkulisse. Die vorgehängte ALUCOBOND® Fassade wechselt ihre Farbe zwischen Braun und leicht Silber. Die Balkonbrüstungen wurden gewissermassen den Höhenlinien nachempfunden. Man merkt eine zurückhaltende Wildheit. Dadurch wurde aber die gewisse Strenge der linearen Balkone aufgelöst. Dadurch konnten wir auch problemlos auf die südseitige Kurve reagieren. Das Gebäude erinnert ein wenig an einen urbanen in der Umgebung verankerten, mineralischen Pyrit. Verstärkt wurde dies durch die kantige Ausbildung der Fenster und Brüstungen ohne Abdeckungsvorsprünge.»
